Niederlande und Belgien

Delft – Maria van Jessekerk

Die römisch-katholische Maria van Jessekerk wurde in den Jahren 1875-1882 im neugotischen Stil erbaut und gehört damit zu den eher jüngeren Kirchenbauten. An derselben Stelle gab es zwei Vorgängerbauten aus 1733 und 1837, letzterer musste mit steigendem Selbstbewussten und steigender Zahl der Katholiken in den Niederlanden der heutigen Kirche weichen. Seit 1982 steht sie unter Denkmalschutz.

Die Geschichte der katholischen Kirchen in Delft ist dieselbe bewegte Geschichte der katholischen Kirche in den Niederlanden und kann hier hautnah erlebt werden. Das reiche Bilderprogramm des Innenraums ist auch nach mehreren Projekttagen nicht ausgeschöpft und es lässt sich immer wieder neues entdecken zusammen mit den Besuchern. Besonders sind die beiden Kirchtürme zu erwähnen, die verschiedene Formen aufweisen, der eine Turm ist der Oude Kerk, der andere der Nieuwe Kerk nachempfunden, den beiden mittelalterlichen Kirchen der Stadt, die mit der Reformation evangelisch wurden. Heute zieht besonders die Nieuwe Kerk viele Touristen an, da hier die Mitglieder des niederländischen Königshauses begraben werden. Mit den Türmen der Maria van Jessekerk sollte bewusst ein Statement gesetzt werden: „Wir – die Katholiken – waren zuerst hier und haben deshalb den eigentlich wahren Glauben.“

Die Stadt Delft selbst ist ein gemütliches, kleines Studentenstädtchen zwischen Rotterdam und Den Haag Der Stadtstrand von Scheveningen ist mit der Straßenbahn in ca. einer halben Stunde erreichbar und auch Ausflüge nach Amsterdam sind am Wochenende möglich.

Tamara Rapp, ARCie in Delft im ARC-Sommer 2019